Seit Wochen war klar: Am 20. September müssen wir evakuiert werden. Außer uns noch ca. 15920 andere Menschen, die auch im Mauritzviertel wohnen. Der Grund des Ganzen: An diesem Tag sollen 5 Verdachtspunkte auf Blindgänger untersucht und diese auch entschärft werden.
Also, alle verlassen das Haus, möglichst geordnet und mit Plan. Dieser wurde in den Wochen vor dem 20. September geschmiedet: Ein Ausweichquartier musste her, ebenso verschiedene Fahr- und Transportmöglichkeiten, um dorthin zu gelangen.
Das Ausweichquartier war schnell gefunden: Wir fahren nach Seppenrade in’s Josefhaus. Die dort lebenden Schwestern der Mauritzer-Franziskanerinnen haben noch Platz für uns.
Der Evakuierungstag, ein Sonntag, begann früh, mußte das Haus doch bis 10.00 Uhr geräumt sein. Das heißt, gefrühstückt wurde früher als gewöhnlich.
Einige Bewohner*innen unseres Hauses wurden an diesem Tag von ihren Angehörigen abgeholt und betreut. Alle anderen wurden sicher mit verschiedenen Fahrzeugen nach Seppenrade begleitet. Im Josefshaus empfingen uns die Schwestern und Mitarbeiter*innen mit offenen Armen und versorgten uns aufs Beste!
Viel Glück hatten wir mit dem Wetter, einfach traumhaftes Spätsommerwetter. Wir konnten Garten sitzen, uns sonnen, einen Apfel vom Baum oder frische Himbeeren pflücken, Schafe gucken oder einfach die Seele baumeln lassen – Evakuierung kann auch Spaß machen.
Ja und die Blindgänger? Von den fünf vermuteten entpuppten sich drei Verdachtspunkte als Metallschrott. Aber zwei Bomben wurden gefunden und entschärft. Also, alles gut gegangen.
Ein großes Dankeschön an die Schwestern und Mitarbeiter*innen des Josefhauses, den Ehrenamtlichen und an alle, die an der Evakuierung beteiligt waren!